Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir können euch von der nächsten verzweifelten Aktion der REWE Geschäftsführung berichten. Diesmal macht es die REWE persönlich und greift einen unserer ver.di Betriebsräte in der Region Süd 2 an. Wahrscheinlich mit dem Versuch, dass er aufhört sich für Respekt, Wertschätzung und Anerkennung für die Leistung der Beschäftigten einzusetzen.
Was ist passiert!
Ende Juni bekam der Kollege nicht nur seine Lohnabrechnung für den Monat Juni. Er bekam neben der eigentlichen Abrechnung auch Korrekturabrechnungen für die Monate April 2022 und Mai 2022. REWE hat in diesen Korrekturen dem ver.di Betriebsratskollegen einfach und ohne Grund das Urlaubsgeld gestrichen (also zurückgefordert), die Vorweganhebungen gestrichen (auch zurückgefordert) und dem ganzen nicht genug, hat man in in eine niedrigerer Eingruppierung verpasst (plötzlich ohne Grund 90 € weniger im Monat).
Zusammen mit ver.di hat der Kollege höflich auf den Fehler hingewiesen. Zusammen hat man die Personalleiterin aufgefordert diesen Fehler zu korrigieren oder zu erklären warum der Kollege das tarifliche Urlaubsgeld und die Vorweganhebungen zurück zahlen soll. Wir wollten auch wissen wieso er in einer niedrigere Eingruppierung geschoben wurde. Die Personalleiterin war sehr überrascht. Wir wissen nicht genau ob sie überrascht war, dass wir diese üble Machenschaft bemerkt haben oder ob sie überrascht war weil es ohne ihr wissen einfach so passiert ist. Auf jeden Fall wurde garantiert das dieses "Versehen" mit der nächsten Abrechnung für Juli 2022 korrigiert wird.
Und was meint ihr ist passiert? Richtig. Der eigentliche Fehler wurde durch einen anderen Fehler korrigiert. Zwar hat man dem ver.di Betriebsratskollegen sein Urlaubsgeld wieder gegeben. Aber die Eingruppierung hat man jetzt ganz gelöscht. Jetzt ist er ein auf einmal ein sogenannter "AT-Beschäftigter". Dass heißt er ist ein "Außer Tarifbeschäftigter" und hat somit keinen Anspruch auf eine tarifliche Eingruppierung und auch daher auch keinen Anspruch auf die Vorweganhebung. Zur Erinnerung: AT-Beschäftigte bei REWE sind meistens Führungskräfte die soviel Geld bekommen das es dafür keine Eingruppierung gibt. Wir vermuten, dass AT Beschäftigte bei REWE bei 5000 - 6000 € pro Monat anfangen. Nach oben keine Grenzen. Zu blöd für den Kollegen. Den Status "AT -Beschäftigter" hat er bekommen, die Bezahlung nicht.
Wir glauben nicht an einen Zufall. Der Kollege kämpft seit 14 Monaten mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen zusammen, für einen angemessenen Tarifabschluss. Er war auch am 26. Juni bei dem Gespräch mit dem Klempner aus Köln dabei. Wir haben berichtet.( ver.di REWE Logistik Blog: Dr. Merten provoziert Streiks in Eitting und Buttenheim (verdi-rewe.blogspot.com) )
Der Kollege war es auch der zusammen mit der Gewerkschaft ver.di dieses Jahr erfolgreich gegen die massive Verschlechterung des Arbeitszeitgesetz gegen die Regierung von Oberfranke erfolgreich geklagt hat. Infos zur gewonnen Klage gibt es hier: Gegen gesundheitliche Arbeitszeiten - für Wertschätzung der Corona-Held*innen – ver.di (verdi.de)
Und tagtäglich setzt er sich für die Beschäftigten ein und legt sich, wenn es sein muss, auch mit den Führungskräften an.
Wir glauben, REWE will den Kollegen einschüchtern und ihm mit der Zurückhaltung von arbeitsvertraglichen Ansprüchen in finanzielle Schwierigkeiten bringen will. Mittlerweile sind wir der Meinung, dass dieses Vorgehen volle Absicht war um zu zeigen wer am "längeren Hebel" sitzt. Wer zu solchen Methoden greifen muss, wenn es Betriebsräte gibt die eine andere Meinung haben, hat jede moralische und demokratische Glaubwürdigkeit verloren.
Wie geht's weiter?
Das ist schnell erzählt. Wir werden für den Kollegen am Arbeitsgericht eine Klage auf korrekte Abrechnung und Nachzahlung gegen REWE einreichen. Traurig aber wahr, dass sich REWE nicht mehr an die Arbeitsverträge halten will.