Montag, 25. März 2024

Arbeitgeber boykottieren Lösungen

 

Arbeitgeber verhindern Tarifabschluss

Tausende mutige Kolleg*innen kämpfen seit 10 Monaten mit enormer Ausdauer, Mut und Entschlossenheit gegen den anhaltenden Reallohnverlust und für angemessene Entgelterhöhungen. Und trotzdem: Am Freitag, den 22. März 2024 boykottieren die Arbeitgeber in der mittlerweile 10. Tarifverhandlung den dringend benötigten Tarifabschluss und lehnten alle Lösungsvorschläge der ver.di Tarifkommission ab. Nach intensiven  und stundenlangen Verhandlungen stand fest, dass die Arbeitgeber sich ihrer sozialen Verantwortung gegenüber den Kolleg*innen in den Betrieben entziehen wollen und weiter auf Reallohnverluste ihrer Beschäftigten setzen.

Arbeitgeber sagen Nein zu jedem Vorschlag

Die ver.di Tarifkommission hatte konkrete Lösungsvorschläge für den dringend benötigten Tarifabschluss gemacht. Vorgeschlagen wurde unter anderem:

- eine Mitgliedervorteilsregelung. Die Arbeitgeber argumentieren seit 10 Monaten, dass kein Geld für hohe tabellenwirksame Erhöhungen vorhanden sei, weil man auch die kleinen Unternehmen berücksichtigen muss. Unser Vorschlag war, dass es einen prozentualen Sockelbetrag für alle Beschäftigten gibt und ver.di Mitglieder zusätzlich eine tabellenwirksame Erhöhung erhalten. Somit könnten die Arbeitgeber Millionen von Euro sparen. Das lehnten sie ab. Damit steht fest, dass es den Arbeitgeber nicht ums Geld geht, sondern sie schlicht einen Abschluss auf dem Rücken der Kolleg*innen austragen wollen.

- die Erhöhung des Urlaubsgeldes. Die ver.di Tarifkommission schlug vor, einen Prozentsatz an Entgelterhöhung zu vereinbaren und zusätzlich des Urlaubsgeld zu erhöhen, so dass insgesamt ein tragfähiger Tarifabschluss möglich ist. Das lehnten die Arbeitgeber als nicht "darstellbar" ab. Auf einmal ging es doch wieder ums Geld bei ihnen. Für uns absolut unglaubwürdig. 

- eine deutliche Erhöhung der betrieblichen Altervorsorge für alle Beschäftigten. Die ver.di Tarifkommission schlug vor, eine prozentuale Erhöhung und zusätzlich die Altersvorsorge obligatorisch (bedeutet: alle Beschäftigten bekommen automatisch ein Vorsorgekonto) mit einer deutlichen Erhöhung des Vorsorgebtrags durch den Arbeitgeber zu vereinbaren. Die Arbeitgeber lehnten ab, da es zu viel bürokratischer Aufwand sei. Ein Skandal. Der Kampf gegen die drohende Altersarmut scheitert, weil die Umsetzung den Arbeitgebern Arbeit machen könnte. 

- Vorgeschlagen haben wir auch, durch einen Zukunftsfond die Qualifizierung der Beschäftigen zu investieren. Eine jährliche wiederkehrende Einmalzahlung an die Beschäftigten würde jetzt als Entgelterhöhung vereinbart. Ein Teil davon könnte in Zukunft für die Zukunftssicherung, also auch für die Qualifizierung verwenden werden. Da der Großhandel vor großen Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Plattformökonomie und Automatisierung steht, ist es eine zentrale Aufgabe, die Beschäftigten zu qualifizieren und weiterzubilden, um auf die Veränderung der Arbeitsplätze eine Antwort zu haben. Das lehnten die Arbeitgeber auch als zu bürokratisch ab. Entlavernd. Die Sicherung der Arbeitsplätze im Großhandel scheitern also angeblich an der Bürokratie, die man uns aber nicht erklären konnte.

STREIK wird jetzt zur PFLICHT !

Die Arbeitgeber haben in der Tarifverhandlung uns deutlich zu verstehen gegeben, dass es nur noch um die Gewinne der Konzerne geht. Die Zukunft der Kolleg*innen im Betrieb und die Zukunft der gesamten Branche ist ihnen egal. Das zeigt sich auch darin, dass sie wieder kein eigenes verbessertes Angebot machten !

Wir kämpfen weiter!

- Für angemessene hohe tabellenwirksame Entgeltsteigerungen

- Gegen die drohende Altersarmut der Kolleg*innen im Großhandel

- Für einen Tarifabschluss, der verhandelt wurde und nicht einseitig von den Arbeigebern diktiert wird

Was ist zu tun?

- Die Kolleg*innen informieren

- Mitglied werden und in ver.di organisieren

- Beim nächsten Streik dabei sein 

 


 




32 Kommentare:

  1. Zwischen Arbeitgeber und den Verbänden kann doch gar keine gute Stimmung mehr sein.
    Sämtliche Tarifverträge kündigen und Haustarife verhandeln.

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  2. Auf was wollen die Arbeitgeber hinaus?
    Dass es als so weitergeht????
    Ich hoffe das es noch ne gewaltige Lawine an Streikenden nach sich zieht.

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  3. Kämpfen und nicht nachlassen.
    Wir schaffen das💪👍

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  4. Hier wird mit knallharten Bandagen gekämpft.
    Geht alles seinen Gang.
    Wir sind viele, der Rest ist klein

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  5. Der LL Bergmann wird noch ganze REWE Irgendwann mal in Tschechien verzocken so wie der Lager führt. Set dem der LL geworden ist geht alles nur den Bach runter

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  6. Schober Stephan25.03.24, 16:47

    Heutzutage zählt nur noch die Profitgier der Unternehmen. Wie dieser zustande gekommen ist, ist egal. Früher wurde der Mitarbeiter noch als Mensch wahrgenommen, heute sind wir nur noch ein Mittel zum Zweck... Leider!!?

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  7. Bei der Jahreshauptversammlung spricht Herr König und die anderen Führungskräfte von einer " Rewe Familie" allen voran Frau Kol die nichts auslässt alle zu bestrafen die ihr Recht zum Streiken in Anspruch nehmen. Meine Antwort darauf ist: hört auf vorne herum uns Honig ums Maul zu schmieren und danach bekommt man das Messer ins Kreuz. Das hat nichts im entferntesten was mit Familie zu tun. Ich und meine Familie belügen uns nicht. In diesem Sinne, der Kampf💪 geht weiter🤷‍♀️

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  8. Die jenigen die glauben die Summe auf dem Rentenbescheit ist brutto die muss ich enttäuschen da kommen noch Steuer und Krankenkasse weg. Also hebt euren Arsch hoch und seit keine "Schmarotzer" im Sinne von "wenn die das bekommen bekomm ich es ja auch."😡

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  9. „In Ländern, in denen die Justiz kleiner geworden ist, sind jetzt die Kriminellen das größere Ding.“
    Ulpianus

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  10. Die Vorschläge der Gewerkschaft gefällt den AG nicht, aber selber machen die auch kein vernünftigen Angebot.

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  11. Ich höre von firma immer sagen verdi will nix geben

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  12. An die Dummen hier: Das war gar nicht unser
    Tarifvertrag sondern Allgemeiner Grosshandel.

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    1. An den super schlauen hier, das weiß jeder… :-). Ohne einen Abschluss im Großhandel wird es auch keinen im genossenschaftlichen Großhandel geben.

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    2. Man kann es nicht komplett ausschließen aber sehr unwahrscheinlich

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  13. Der Genossenschaftliche Großhandel hat sich bisher immer den Abschluss vom Großhandel 1 zu übernommen statt selbst einen Abschluss mit Verdi auszuhandeln. Hier fehlt es an Mut und Entschlossenheit sofern man überhaupt gewillt ist!!!!!!!

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    1. Absolut keine Ahnung, komm doch mit in die Tarifkommission auf Arbeitnehmerseite ….

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    2. Was ist denn Großhandel 1?
      Es gibt den Genossenschaftlichen Großhandel und den Allgemeinen Großhandel. Mach dich bitte schlau bevor du uns alle als dumm hinstellst.

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    3. Hier fehlt wohl nur eine 1 für 1:1 übernommen. Herr Lehrer oder Lehrerin. Schreib doch Verdi einfach mal an oder deinen Namen dazu

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  14. Für alles mögliche haben sie Geld. Neubau, Gerichtsverfahren, Leihfirmen.....Da wird Geld verbraten, nur kein Geld für angemessene Löhne. Reingewinn der Rewe Group: 1400 Millionen.

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  15. Real Lohnerhöhung hat HDE freiwillig erhöht. Die Verdi geht's jetzt nicht um 13% sondern ums Macht. Die Mitglieder sind nur die Kanonen Futter..

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    1. Dummes Zeuch, verbessertes Angebot oder Angebote vom Freitag eingehen oder gesprächsbereit sein und schon wird abgeschlossen.

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    2. Welche Angebot??? Das nur Verdimitglider mehr Geld bekommen als loyale REWE mitarbeiter,das ist lächerlich.

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    3. Und schon bellen die schmar…. Nichts getan und Ansprüche stellen.

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  16. Ich nenn sie "Schmarotzer ". Und einen Tip hab ich noch für die jenigen....Mal mit denen reden wo in der Tarifkommision mit sind.🤷‍♀️. "Freiwillige" 10% . Die sind nichts wert. Können jeder Zeit wieder zurückgenommen werden. Und AG hat sie (10%) nichteinmal im Tarifkonflikt angeboten. 😡

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  17. Bestimmt wird bald mal ein Mittel gegen Dummheit erfunden.

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  18. Es ist schön, dass ihr für etwas steht und eine Veränderung herbei führen wollt, doch solltet ihr mal eure eigenen Kommentare mal überdenken.
    Der Moralische Kompass passt nicht immer zu dem was gewisse Kollegen schreiben!
    Das sich hier und da Kollegen oder Führungskräfte falsch verhalten, ist auch ein normaler lauf der dinge, sie sind auch nur Menschen.

    Das was ich hier vermisse ist Verantwortung, das ließt man leider von keinem Verdi-Mitglied, da sind aber auch andere Kollegen genauso mit dran!

    Schon mal einmal überlegt den Fuß vom Gas zu nehmen und Lösungsorientiert zu denken?

    Sonst liest man hier immer wieder das selbe, langweilt schon etwas ;).

    ( Ihr habt ja mit dem ganzen Streiken auch schon was bewirkt so ist es nicht, Top!)

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    1. Ein Arbeitskampf ist mit Sicherheit kein Zucker schlecken, doch sollte man auch nicht jedes Wort und Buchstabe auf die Goldwaage legen. Fuß vom Gas? Ist doch schon passiert, wenig Streik. Resultat haben wir ja alle gesehen.

      Ich versteh nur nicht, die Führungskräfte dürfen alles:

      - abmahnen
      - kündigen
      - fristlos kündigen
      - Krankheitsfall Lohnkürzung
      - Urlaub verweigern
      - Private wichtige Termine verweigern
      - Kollegen werden versetzt
      - Lohnkürzungen
      - Bonus Zahlungen verweigert

      Von Führungskraft kann hier gar nicht mehr geredet werden, denn es gibt schlichtweg gar keine.

      Dieses Respektlose Verhalten Tag für Tag, scheinbar nur weil die Streik Phase persönlich genommen wird. Das ist ja irre.

      Artikel 9 lässt das Streikrecht nun mal zu und dann sollte es auch respektiert werden und nicht heuchlerisch sagen, Streik ist kein Problem aber in jeder Situation sucht man den Strohhalm um die Leute zu gängeln.

      Und dann wird sich hier aufgeregt wegen den ein oder anderen Kommentar. Also Leute das kann doch nicht euer Ernst sein.

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    2. Das kann doch nur ein AG Marionette sein, der sowas von sich gibt.

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    3. Florian Buchman.31.03.24, 07:59

      Du hast etwas ganz wichtiges vergessen , mich wollte man sogar anzeigen wegen Hausfriedensbruch. (Art.9)
      Da musste die Polizei erstmal dem jenigen der die Straganzeige stellen wollte sagen er soll den Fuß vom Gas nehmen .
      Vielen Dank

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    4. Schwerbehinderte Diskriminierung oder so etwas wie du schaust zu 🫵🏻.
      Fuß vom Gas ?? Auf keine Fall.
      So etwas ist verfassungsfeindlich und höchst Fragwürdig 🖕🏼

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    5. So ein Sprücheklopfer ! Wo warst Du und Deine Gleichgesinnte wo derAG 50 Kollegen in die Ecke gestellt hat.

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    6. Stimmt hab ich ganz vergessen.Wir sollen den Fuß vom Gas nehmen? Wenn ich keinen entanschlag hätte wäre da noch Luft nach oben , hoffentlich rostet bald der unterboden durch.
      Heißt es dann wir sollen den Boden unter den Füßen nicht verlieren ?
      Und danach heißt es wahrscheinlich, wir sollen nicht vom rechten weg abkommen.
      Usw. Usw. Blablabla
      Wir mögen unsere Arbeit und wir Kämpfen so lange bis wir anständig bezahlt und behandelt werden.
      Wenn uns unsere Arbeitsplätze nicht wichtig wären würden wir doch alle gehen oder ?
      Also macht euch bereit es geht weiter .
      2800 € wären da z.b definitiv noch offen für das erste.

      Frohe Ostern

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